Der Kirchbauverein fragte am 13. Januar 1853 beim bischöflichen Domkapitel nach, ob es nicht an der Zeit sei, sich Angebote für eine Orgel einzuholen. Sie sollte aus Spendengeldern finanziert werden. Der renommierte Orgelbauer Ratzmann aus Gelnhausen erhielt den Auftrag zum Neubau des Instrumentes, welches 1.150 Gulden kosten sollte. Schon bald darauf konnte die neue Orgel feierlich eingeweiht werden. Im Jahre 1978 beschloss man, das mittlerweile schadhaft gewordene Instrument komplett zu erneuern und erteilte der Fa. Hey Orgelbau aus Urspringen (Rhön) den Auftrag zum Neubau. Der Orgelbauer Herbert Hey füllte hierbei den alten Ratzmann-Prospekt, welcher fachgerecht restauriert wurde, mit neuem Innenleben. Nun besitzt unsere Orgel 20 Register, welche über eine elektrische Registratur betätigt werden können. Die Spieltraktur, das heißt die Verbindung von der Taste zur Pfeife, wird mechanisch über feine Zedernholz-Abstrakten gesteuert. Die Windladen, auf denen das Pfeifenwerk steht, sind Tonkanzellen-Schleifladen. Die größte der insgesamt 1.386 Pfeifen besitzt eine Länge von 2,80 m, die kleinste misst lediglich wenige Zentimeter. Zahlreiche Spenden von Gläubigen deckten zu einem großen Teil die Kosten für die neue Orgel.
Orgeln gibt es schon seit über 2300 Jahren. Eine besondere Würdigung wurde dem Instrument im Jahr 2017 zuteil, als die UNESCO die deutsche Orgelbau- und Orgelmusiktradition in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufnahm. „Instrument des Jahres“ ist eine Aktion der Landesmusikräte (LMR), an der sich auch der Landesmusikrat Hessen beteiligt. Auch im Bistum Fulda sollen Veranstaltungen und Initiativen zum Thema „Orgel“ die „Königin der Instrumente“ würdigen und ins Blickfeld rücken. Dieses Projekt entstand im Jahr 2008 auf Initiative des Landesmusikrates Schleswig-Holstein. Das erste „Instrument des Jahres“ war damals die Klarinette. Seither steht jedes Jahr ein anderes Instrument im Mittelpunkt, in diesem Jahr die Orgel.
Gerade in diesem Jahr, in
dem die Orgel „Instrument des Jahres“ ist, sind wegen den Corona-Einschränkungen die
Möglichkeiten der Orgel begrenzt. So darf z. B. kein Gemeindegesang erfolgen - das ist wirklich schade, da die Orgel von den Gemeindemitgliedern somit nur
eingeschränkt gehört werden kann!
"Orgelunterricht flex" ist
ein neues Angebot des Bistums Fulda für Interessierte zum Reinschnuppern, aber auch für "alte Hasen" zur Auffrischung. Klicken Sie hier für weitere Informationen:
Die Disposition der neobarocken Hey-Orgel:
I. Manual
Prinzipal 8 Fuß
Rohrflöte 8 Fuß
Oktave 4 Fuß
Waldflöte 2 Fuß
Quinte 2 2/3 Fuß
Mixtur 1 1/3 Fuß 4-fach
Trompete 8 Fuß (Z)
II. Manual
Holzgedeckte 8 Fuß
Weidenpfeife 8 Fuß
Blockflöte 4 Fuß
Sesquialter 2 2/3 Fuß + 1 3/5 Fuß 2-fach
Prinzipal 2 Fuß
Sifflöte 1 1/3 Fuß
Zimbel 2 2/3 Fuß 2-3-fach
Krummhorn 8 Fuß
Pedal
Subbass 16 Fuß
Oktavbass 8 Fuß
Choralbass 4 Fuß
Rauschbass 2 2/3 Fuß
Posaune 16 Fuß (Z)
Alle Bilder: Niklas Grob
Öffnungszeiten Pfarrbüro:
Montag u. Mittwoch 9:30 - 11:00 Uhr
Donnerstag 14:30 - 16:00 Uhr
Öffnungszeiten der Pfarrbücherei:
Mittwoch 17:00 - 18:00 Uhr
(auch während der Sommerferien)
© Mariae Geburt, Biebergemünd-Bieber